Der Alpenverein München & Oberland haben das Pilotprojekt Münchner Bergbus gestartet. Seit Mitte Juni läuft die zehnwöchige Pilotphase des zukunftsweisenden Mobilitätsprojekts. „Wir haben als Alpenverein München & Oberland eine klare Vision, wie nachhaltige alpine Mobilität und Tourismuslenkung der Zukunft aussehen soll. Unsere Mitglieder möchten nachhaltig in die Berge – ohne sich dort auf den Füßen zu stehen, ohne Stau und ohne Parkplatzwahnsinn. Aber eben auch rasch und bequem. Es gibt positive Beispiele, wie das funktionieren kann, aber für eine Umsetzung dieser Vision für alle Bergsteiger und Bergsteigerinnen braucht es neue Ideen. Mit unserer Investition in dieses Pilotprojekt nehmen wir unsere Verantwortung der Natur, den Bergen und den zukünftigen Generationen gegenüber wahr. Trotz Pandemiebedingungen haben wir das Projekt dank der Unterstützung vieler Partner, allen voran die Landeshauptstadt, in wenigen Monaten in die Umsetzung treiben können“, so Matthias Ballweg, erster Vorsitzender der DAV Sektion Oberland und Initiator des Münchner Bergbusses.
Die Partner
Der Alpenverein München & Oberland erfreut sich sehr an der Unterstützung durch die Stadt München für das Projekt. Weitere Partner sind die MVV sowie die MVG, die unter anderem bei der Bereitstellung der Abfahrtshaltestellen unterstützen. Mobilitätspartner ist das Busunternehmen Geldhauser, das die höchsten Hygienestandards erfüllt: Anti-Viral-Filter sorgen für einen kompletten Luftaustausch in unter zwei Minuten und auch Abstände und Maskenpflicht während der Fahrt sorgen für die Sicherheit der Fahrgäste.
Der Bus steht dabei nicht in Konkurrenz zur Schiene, sondern dient als Ergänzung dieser, da Ziele angefahren werden, die aktuell schwer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. In den Zielregionen soll vor allem der motorisierte Individualverkehr und seine Folgen mit überfüllten Parkplätzen und Staupotenzialen reduziert und einen Beitrag für aktiven Klimaschutz geleistet werden.
Die Routen
In Zusammenarbeit mit den Gemeinden wird ein ganzheitliches Konzept zur Tourismussteuerung und Sensibilisierung von Bergaktiven verfolgt. Auch, indem Tourentipps, lokale Empfehlungen und Hinweise über verschiedene Kanäle an die Bergaktiven herangetragen werden. Ein großer Mehrwert dabei: es können Überschreitungen mit unterschiedlichen Ausgangs- und Zielorten geplant werden, ohne sich beispielsweise Sorgen machen zu müssen, wie man zum PKW zurück gelangt. Die Hürde der eigenen Orientierung zum Tourenausgangspunkt fällt ebenso weg, bei der Hinfahrt lässt es sich entspannt auf die anstehende Tour vorbereiten. Zusätzlich ist im Bergbusticket auch die Hin- und Rückfahrt mit dem MVV zum Start- bzw. Endpunkt des Busses inbegriffen.
Der Münchner Bergbus fährt immer samstags und sonntags von München in die drei Regionen Chiemgau (über Aschau, Sachrang und Schleching), Ammergau (bis nach Schloss Linderhof in Ettal) und Blauberge/Rofan (über Bad Wiessee und Kreuth bis nach Steinberg am Rofan). Pro Tag starten zwei Busse mit zwei unterschiedlichen Routen. Tickets können online auf der Buchungsplattform gelöst werden –es können sogar Fahrräder, Kinderwägen und Kletterausrüstung transportiert werden. DAV-Mitglieder erhalten einen Rabatt.
Alle Informationen zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten, Haltestellen und Ticketpreise sind auf der Website des Alpenvereins München & Oberland aufgeführt: www.muenchnerbergbus.de
Foto: Solveig Eichner