Es ist die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik Deutschland an Privatpersonen vergibt: das Bundesverdienstkreuz am Bande. Diesen Orden, der für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen wird, erhielt nun auch der Präsident des Deutschen Karate Verbandes (DKV), Wolfgang Weigert.
Rund sieben Monate nach der Bestätigung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erfolgte in Nürnberg, im bayerischen Finanzministerium, der offizielle Akt durch den bayerischen Finanz- und Heimat-Minister Albert Füracker (im Foto links). Wolfgang Weigert, der seit 2005 als Präsident des Bayerischen Karate Bundes (BKB) und seit 2012 als Präsident des Deutschen Karate Verbandes amtiert, sagte nach der Verleihung, dass er diese Auszeichnung als große Ehre verstehe, sie aber auch stellvertretend für den gesamten DKV und BKB sehe. „Unser Ziel war und ist es, die zahlreichen Facetten, die der Karatesport abbildet, herauszuarbeiten, zu fördern und gegenüber sportlichen wie politischen Institutionen nachdrücklich zu vertreten“, so Weigert.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gratulierte Weigert in einem Schreiben „zu dieser hohen Ehrung, mit der Ihr jahrzehntelanges herausragendes ehrenamtliches Engagement in den verschiedensten Funktionen des Karatesports gewürdigt wird“. Von Söder und dem Sächsischen Karatebund war letztlich die Initiative ausgegangen, Weigert als Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande vorzuschlagen.
Soziale Themen eine Herzensangelegenheit
Auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hatte in einem Schreiben die Aktivitäten Weigerts hervorgehoben. So habe er sich bereits 1999, in seiner Funktion als Präsident des Sächsischen Karatebundes, für das Zusammengehen der west- und ostdeutschen Landesverbände stark gemacht. Darüber hinaus liegen ihm die sozialen Themen „Integration“ und „Inklusion“ sehr am Herzen — was sich auch daran erkennen lasse, dass er in seiner Funktion als Vizepräsident des Weltverbandes die paralympischen Aktivitäten verantworte.
Zur Person:
Wolfgang Weigert ist 67 Jahre alt, Polizeioberkommissar a.D. und lebt in Donaustauf. Er betreibt seit mehr als 50 Jahren die Kampfkunst Karate und ist Träger des 7. DAN. Nach seinem Start als Bezirks-Kampfrichter 1986 schaffte er es als Referee bis in die Weltkampfrichter-Kommission. In seiner Eigenschaft als Para-Karate-Chairman der World Karate Federation und später als Vizepräsident integrierte er das Para-Karate in das Programm bei drei Weltmeisterschaften. Zudem ist er seit 2014 für das IOC-Flüchtlings-Team zuständig.
Darüber hinaus initiierte er Studien der Universität Regensburg zu den Themen „Best Age“, „Burnout“ und „Parkinson“ — mit dem Ergebnis, dass Karate als Gesundheitssport anerkannt ist. Zudem gelang es ihm, den Deutschen Städte- und Gemeindebund als Kooperationspartner zu gewinnen – als erster Sportfachverband unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Seit 2005 ist Weigert Ehrenpräsident des Sächsischen Karatebundes. Seinerzeit war er der erste „West“-Funktionär, der in den ehemaligen „neuen Bundesländern“ zum Ehrenpräsidenten ernannt worden war.
(Text: Dirk Kaiser | Foto: Christian Blaschka)