Das neu gewählte BRV-Präsidium mit Florian Geiger (Mitte) als Präsident an der Spitze und den neuen Vizepräsidenten Roland Dörfler (Finanzen, links) und Reinhard Hogger (Sport).
Der Bayerische Ringer-Verband hat einen neuen Präsidenten: Beim virtuellen Verbandstag in München ist der Deggendorfer Florian Geiger zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Damit folgt der ehemalige Vizepräsident Sport, der auch stellvertretender Vorsitzender von TEAM Sport-Bayern ist, auf Manfred Werner, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Der Veitshöchheimer führt ab sofort den Titel des Ehrenpräsidenten im BRV.
Dank an den scheidenden Präsidenten und neuen Ehrenpräsidenten Manfred Werner
Schon vor rund einem Monat hatte Werner nach 16 Jahren an der Spitze des Deutschen Ringer-Bundes einen Schlussstrich gezogen. Auch in Bayern trat er nicht mehr an. Nun verabschiedete ihn auch die bayerische Ringerfamilie, wenn pandemiebedingt nur die Mitglieder des Verbandsausschusses zugegen waren und die Vereinsvertreter online zugeschaltet wurden. Manfred Werner sprach von einer „großartigen Zusammenarbeit in 20 arbeitsreichen Jahren.“ Angefangen mit Jochen Conzelmann (Finanzen) und Erich Stanglmaier (Sport), beschritten die vergangenen vier Jahre Rudolf Gebhard und Florian Geiger den gemeinsamen Weg im BRV mit ihm. „Natürlich war in meiner Amtszeit sicher nicht nur alles eitel Sonnenschein. Es gab manchmal harte Entscheidungen zu treffen, manchmal gab es Gegenwind, manchmal rumpelte es auch. Nicht alle konnten immer zufriedengestellt werden“, so Werner in seinen Ausführungen. Fairness und Anstand waren ihm wichtig. Der scheidende Präsident dankte zum Abschluss nicht nur Iris Sanders, die seit Jahren die Geschäftsstelle tipptopp führt, sondern auch den Bezirksvorsitzenden und Vereinen an der Basis für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, „die nicht immer leicht war, aber immer im Sinne der Sache gelöst wurde.“ Werner sehe den BRV in einer guten Verfassung. Es sei ihm eine Ehre gewesen, für den BRV zu arbeiten und zu dienen, schloss Werner seine Abschlussrede als Präsident mit: „Das war’s. Bleibt gesund und alles Gute.“
Zuvor würdigten auch zahlreiche Ehrengäste virtuell in ihren Grußworten den scheidenden Präsidenten. Karl-Martin Dittmann, UWW-Präsident für Europa, bedankte sich bei Manfred Werner für die hervorragende Zusammenarbeit und wünschte dem neuen Präsidium Ehrgeiz und Engagement für die kommenden Aufgaben. „Heute endet Deine Ära in Bayern“, macht der neue DRB-Präsident deutlich: „Wir haben die vergangenen sieben Jahre vertrauensvoll zusammengearbeitet. Gerne wäre ich zu euch gekommen, was coronabedingt aber nicht möglich ist“, so Nettekoven in seiner Videobotschaft. Seit über 30 Jahren verbindet Manfred Werner und Karl Rothmer eine enge Freundschaft. Lange Zeit wirkte der jetzige Präsident des Hessischen Ringer-Verbandes als Vize im DRB-Präsidium mit. Auch er wünschte Werner alles erdenklich Gute und freut sich auf die gute Zusammenarbeit mit dem neuen BRV-Präsidium.
Enormer Vertrauensbeweis
Die anschließende Wahl verlief reibungslos. Neu im BRV-Vorstand sind die beiden Vizepräsidenten Reinhard Hogger (Sport) aus Anger und der Bayreuther Roland Dörfler (Finanzen). Wiedergewählt wurden Dieter Rauch (Regensburg) zum Jugendreferenten, Emma Stühle (Bindlach) zur Frauenreferentin, Scharaf Girges (Penzberg) zum Schul- und Breitensportreferenten, Andreas Tronsberg (Kempten) zum Landesrechtsausschussvorsitzenden I, Christian Karabash (Westendorf i. Ostallgäu) zum Landesrechtsausschussvorsitzenden II und Anton Neudorfer (Untergriesbach) zum Kassenrevisor I. Neuer Stellvertreter als Revisor ist Simon Eisenhut (Geiselhöring). Nachdem Jens Heinz (Regensburg) kommissarisch die Position des Ligenreferenten innehatte, sprach ihm die Versammlung einstimmig das Vertrauen für weitere vier Jahre aus. Kampfrichterreferent Björn Goller (Lichtenfels) wurde bereits von den bayerischen Kampfrichtern für weitere vier Jahre bestimmt. Der Verbandsausschuss bestätigte formlos seine Wahl.
Angebote für den Breitensport
In seinen Ausführungen als neu gewählter Präsident appellierte Geiger an alle, noch enger zusammenzurücken, Ressourcen zu bündeln, gemeinsam auf den „Re-Start“ im Ringen zu konzentrieren und schnellstmöglich wieder zu einem geregelten Trainings- und Wettkampfbetrieb zurückzufinden. „Das wird die wohl größte Herausforderung im nächsten Jahr sein. Daneben gilt es aber natürlich auch, nicht die langfristigen Ziele des BRV aus den Augen zu verlieren. Hier muss die Schaffung eines breitensportlichen Angebotes für das olympische Ringen meiner Ansicht nach ganz oben stehen.“ Einige Projekte hierzu konnte der BRV heraus dazu bereits anstoßen und hofft nun, nach einer Rückkehr zur Normalität auf einen Beginn der Veranstaltungen im nächsten Jahr. „Natürlich werden wir auch weiterhin im Sinne einer modernen Verbandsführung an unseren Dienstleistungen sowie den Antrags- und Verwaltungsverfahren arbeiten, diese vereinfachen und, wo immer möglich, mittelfristig auch digitalisieren.“ Eine Änderung ist bereits für die Wettkampfsaison 2023 vorgesehen. Statt mit zweimal sieben Ringer gibt es eine Umstellung auf zehn Ringer. Allerdings soll die kommende Saison nach den aktuellen Regularien und Richtlinien durchgeführt werden. Die Meldefrist für die Vereine endet Ende Februar 2022.
Text: Stefan Günter, Foto: BRV