Zum ers­ten Mal wird es 2021 bei den Olym­pi­schen Spie­len in Tokio Sport­klet­tern als Dis­zi­plin geben. Dabei sein dür­fen ins­ge­samt 40 Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten, von denen die Mehr­heit inzwi­schen fest steht. Einer davon kommt aus Fran­ken: Alex Megos, 27, von der DAV Sek­ti­on Erlangen.

Im „Sport Clim­bing“, wie Klet­tern bei Olym­pia offi­zi­ell heißt, wer­den 20 Män­ner und 20 Frau­en antre­ten. Jeweils 18 haben sich bereits letz­tes und die­ses Jahr durch ver­schie­de­ne Wett­kämp­fe qua­li­fi­ziert. Dazu kom­men je zwei Ath­le­tin­nen und Ath­le­ten, die vom Gast­ge­ber­land und dem IOC nomi­niert wurden.

Der Deut­sche Alpen­ver­ein hat das deut­sche Team mit der Kam­pa­gne #clim­bto­to­kyo auf sei­nem Weg auf den Olymp beglei­tet. Stand jetzt: Deutsch­land schickt zwei männ­li­che Olym­pio­ni­ken: Alex­an­der Megos und Jan Hojer. Aus Fran­ken kom­mend, in der Welt zu Hau­se qua­li­fi­zier­te sich Megos bereits im August 2019 durch sei­ne Leis­tun­gen an der Welt­meis­ter­schaft in Japan. Hojer erreich­te dies beim Son­der­qua­li­fi­zie­rungs­event in Tou­lou­se Ende Novem­ber des ver­gan­ge­nen Jahres.

Der Weg nach Tokio begann für Alex Megos in Fran­ken, wo er auf­wuchs und sei­ne ers­ten Klet­ter­ver­su­che unter­nahm und schnell Wit­te­rung zum Sport­klet­tern auf­nahm. Erst in der DAV Sek­ti­on Erlan­gen, dann im Stütz­punkt Fran­ken (Trai­ner: Patrick Matros, Lud­wig Korb) und schließ­lich im baye­ri­schen Landesjugendkader.

Com­bi­ned Qua­li­fi­ka­ti­on der Her­ren, Klet­ter-WM 2019, Hachioji

Heim­vor­teil Frän­ki­sche Schweiz

Sein Vor­teil: die Nähe zum Klet­ter­pa­ra­dies Frän­ki­sche Schweiz. Hier konn­te sich bei Alex eine so nach­hal­ti­ge Lei­den­schaft für das Klet­tern ent­wi­ckeln, dass für ihn auch immer anspruchs­vol­le­re sport­li­che Zie­le greif­bar wurden.

Nach der Zeit im Lan­des­ka­der ver­ab­schie­de­te er sich aller­dings erst ein­mal  von der Wett­kampf­büh­ne und kon­zen­trier­te sich kom­plett auf das Fels­klet­tern. Erst im Rah­men von Olym­pia stieg er wie­der ins Wett­kampf­ge­sche­hen ein. Sei­ne Para­de­dis­zi­plin ist das Lead­klet­tern – auf­grund der Par­al­le­len zum Fels­klet­tern. Lead, also das Klet­tern mit Seil, wird auch als Vor­stiegs- oder Schwie­rig­keits­klet­tern bezeich­net. Es ist die tra­di­tio­nells­te Dis­zi­plin des Klet­terns. Hier geht es dar­um, eine defi­nier­te Rou­te in einer vor­ge­ge­ben Zeit mög­lichst sturz­frei zu durch­klet­tern – bezie­hungs­wei­se höher als die ande­ren Star­te­rin­nen und Star­ter zu kommen.

Alex ist aber auch im Bould­ern sehr stark, wie die Ergeb­nis­se der letz­ten bei­den Sai­sons zei­gen. Bould­ern ist Klet­tern ohne Klet­ter­seil und Klet­ter­gurt an Fels­blö­cken, Fels­wän­den oder an künst­li­chen Klet­ter­wän­den bis zur Absprung­hö­he. Im Speed muss­te Alex auf­ho­len und sich an die Ergeb­nis­se der Kon­kur­renz her­an­kämp­fen, um in der bei den Spie­len in Tokio ange­sag­ten Com­bi­ned-Wer­tung (= Gesamt­wer­tung aller drei Dis­zi­pli­nen Lead, Bould­ern, Speed) bestehen zu kön­nen. 2019 konn­te er sich sehr sou­ve­rän als ers­ter deut­scher Ver­tre­ter im Klet­tern das Olym­pia-Ticket sichern.

(Fotos DAV/Jorgos Megos)