Die 4. Coro­na-Wel­le füllt wei­ter Kran­ken­häu­ser und Inten­siv­sta­tio­nen. Und mit Omic­ron steht schon eine neue, noch anste­cken­de­re Virus­va­ri­an­te ins Haus. Aus dem Teu­fels­kreis immer neu­er Infek­ti­ons­wel­len und Kon­tak­be­schrän­kun­gen, die auch den Sport lahm­le­gen, hilft der­zeit nur kon­se­quen­tes Imp­fen. Ein ein­dring­li­cher Appell von Dr. med. Leo­nard Fraun­ber­ger, Fach­arzt für Inne­re Medi­zin, Kar­dio­lo­gie und Sport­me­di­zi­ner sowie Vize­prä­si­dent des Baye­ri­schen Sportärzteverbandes.

Dr. med. Leo­nard Fraun­ber­ger weiß um die beson­de­re Bedeu­tung des Imp­fens gera­de auch für sport­lich Aktive

Wir erle­ben zuneh­mend sehr belas­ten­de Situa­tio­nen in unse­ren Kran­ken­häu­sern, vor allem auf den Inten­siv­sta­tio­nen. Und das jetzt schon in der 4. Wel­le. Der ein­zi­ge Weg aus die­sem Teu­fels­kreis führt über der­zeit über die Imp­fung. Da wür­de man sich aus ethisch-mora­li­schen Aspek­ten in der gesam­ten Gesell­schaft ein grö­ße­res „Mit- und Für­ein­an­der“ wün­schen. Dazu gehört, dass jeder Mensch, der sich imp­fen las­sen kann, dies auch tut. Das gilt auch für Spit­zen­sport­ler wie Profi-Fußballspieler.

Wenn der lan­ge unge­impf­te und mitt­ler­wei­le gene­sen­de Natio­nal­spie­ler Joshua Kim­mich argu­men­tiert hat­te, dass ihm die feh­len­den Lang­zeit­stu­di­en der Imp­fun­gen fehl­ten, konn­te dem aus medi­zi­ni­scher Sicht deut­lich wider­spro­chen wer­den. Mitt­ler­wei­le haben wir sehr vie­le und auch wis­sen­schaft­lich hoch­wer­ti­ge Ergeb­nis­se, die die in Deutsch­land zuge­las­se­nen Impf­stof­fe als sehr sicher beur­tei­len. Mög­li­che Impf­ne­ben­wir­kun­gen tre­ten, wie auch bei ande­ren Impf­stof­fen, in den ers­ten Tagen bis Wochen auf.

Gera­de weil der Kör­per eines Leis­tungs­sport­lers sein Kapi­tal ist, ist eine Imp­fung so wich­tig. Dadurch kön­nen der Ver­lauf einer COVID-19-Infek­ti­on deut­lich gemil­dert und mög­li­che Schä­di­gun­gen, wie z.B. ein Long-Covid-Syn­drom, ver­mie­den wer­den. Für einen Leis­tungs­sport­ler ist die unge­impf­te Infek­ti­on mit COVID-19 mit einem deut­lich höhe­ren Risi­ko, wie z.B. dem Long-Covid-Syn­drom, ver­bun­den, als mög­li­che Impfnebenwirkungen

Bei den meis­ten Sport­lern konn­ten wir bei Sym­ptom­frei­heit nach einer COVID-19-Infek­ti­on wie­der vor­sich­tig mit einem „Return-To-Sport-Sche­ma“ über sie­ben Tage mit dem Trai­ning begin­nen. Bei eini­gen weni­gen trat ein soge­nann­tes  Long-Covid-Syn­drom auf, das heißt ein län­ger bestehen­des all­ge­mei­nes „Müdig­keits-/Schlapp­heits­ge­fühl“, wie wir es z.B. auch nach einer EBV-Infek­ti­on (Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber) ken­nen. Nach sechs bis sie­ben Mona­ten waren aber bei kei­nem mehr die­se Sym­pto­me vor­han­den. Dies ist auch bei den bis­her durch­ge­führ­ten Erhe­bun­gen und Stu­di­en zu Long-Covid der Fall. Es lau­fen dazu wei­te­re Studien.

Gene­rell gilt: Sport­ler, vor allem mit einem Aus­dau­er­an­teil in der jewei­li­gen Sport­art, haben ein deut­lich gerin­ge­res Risi­ko für einen schwe­ren Ver­lauf. Das Immun­sys­tem ist bei die­sen bes­ser „trai­niert“. Das größ­te Risi­ko für einen schwe­ren Ver­lauf besteht aus sport­me­di­zi­ni­scher Sicht vor allem bei Bewe­gungs­man­gel mit Über­ge­wicht und den damit ver­bun­de­nen Erkran­kun­gen wie Dia­be­tes, Blut­hoch­druck, etc. Daher haben gera­de auch in der Pan­de­mie der Gesundheits‑, Frei­zeit und Brei­ten­sport eine wich­ti­ge Funk­ti­on in der Prä­ven­ti­on und Langzeitschadenabwehr.

Nach einer Coro­na-Infek­ti­on – mit oder ohne Sym­pto­me kommt es auf einen beson­ders gewis­sen­haf­ten Re-Start ins Trai­nings- und Wett­kampf­ge­sche­hen an. Wie das geht, lest Ihr hier in der Übersicht.

Algo­rith­mus COVID 2.2