Der Münch­ner Berg­bus, ein zehn­wö­chi­ges Pilot­pro­jekt des Alpen­ver­eins Mün­chen & Ober­land, hat sich die Her­zen von Berg­sport­lern gefah­ren. Um dem immer höhe­ren Pkw-Auf­kom­men in den baye­ri­schen Ber­gen zu begeg­nen, ver­bin­det der Bus die baye­ri­sche Lan­des­haupt­stadt ohne Zwi­schen­stopp mit aus­ge­wähl­ten Tou­ren­zie­len, u.a. im Chiem­gau, in den Blau­ber­gen, im Rofan und den Ammer­gau­er Alpen, die mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln aktu­ell nur schwer erreich­bar sind. Er stellt somit eine Ergän­zung zum ÖPNV und kei­ne Kon­kur­renz dar.

Die ins­ge­samt vier Rou­ten wer­den sams­tags und sonn­tags mit jeweils zwei Bus­sen bedient. Im Berg­bus­ti­cket ist auch die Hin- und Rück­fahrt mit dem MVV zum Start- bzw. End­punkt des Bus­ses inbe­grif­fen. Außer­dem bie­ten die Bus­se aus­rei­chend Platz für Fahr­rä­der, Klet­ter­aus­rüs­tung, Kra­xen oder Kinderwägen.

Mit der Natur im Bun­de: bequem mit dem Berg­bus zum Auf­stieg auf den Gei­gel­stein Foto: Achen­tal Tourismus

Die Rou­te ins Chiem­gau ist der Hit
Eine ers­te Zwi­schen­bi­lanz fällt posi­tiv aus – trotz Pan­de­mie. So sind an den ers­ten vier Wochen­en­den bis­her über 600 Men­schen mit dem Bus gefah­ren. Die Rou­te ins Chiem­gau ist dabei die Erfolg­reichs­te. Hier erreicht der Berg­bus eine Aus­las­tung von bis zu 74%. Über alle Lini­en liegt die Aus­las­tung bei knapp 50%.

„In der Pilot­pha­se reagie­ren wir direkt auf Feed­back der Teil­neh­men­den und ver­su­chen die­ses umzu­set­zen. Die Anpas­sung der Abfahrts­zeit in Mün­chen von 6:30 auf 8:30 hat sich als ers­te Adap­ti­on direkt posi­tiv bei den Buchungs­zah­len bemerk­bar gemacht. Eben­so haben wir die Rück­fahrt aus den Ziel­re­gio­nen von 17:30 auf 17Uhr auf­grund zahl­rei­cher Rück­mel­dun­gen von Teil­neh­men­den vor­ver­legt“, berich­tet Chris­ti­an Stolz, Lei­tung Umwelt & Natur der Sek­ti­on Ober­land des DAV.

Vie­le Nut­zer wür­den sich eine Takt­ver­dich­tung wün­schen, die mehr Fle­xi­bi­li­tät in der Aus­flugs­pla­nung bie­tet. Mehr Abfahrts­or­te in Mün­chen und Zustiegs­mög­lich­kei­ten auf der Stre­cke, sowie wei­te­re Hal­te­stel­len in den Ziel­re­gio­nen sei­en der zweit­häu­figs­te Wunsch. „Grup­pen­ta­ri­fe und Fami­li­en­prei­se“, so Stolz, „hät­ten wir bereits ger­ne in der Pilot­pha­se umge­setzt, muss­ten aber weil es ein 100% aus Eigen­mit­teln finan­zier­tes Pro­jekt ist lei­der sehr knapp kal­ku­lie­ren. Wir hof­fen hier ein Ange­bot im Fal­le der Ver­ste­ti­gung durch die Unter­stüt­zung der Stadt oder des Frei­staats machen zu können.“

Das media­le Inter­es­se und die gesell­schaft­li­che Dis­kus­si­on des Berg­bus­ses zei­ge, so Stolz wei­ter, dass  unser Pro­jekt gesell­schaft­li­che Rele­vanz habe und den Zeit­geist tref­fe. „Nicht nur aus die­sem Grund arbei­ten wir gera­de dar­an, das Pilot­pro­jekt bis in den Herbst ver­län­gern zu kön­nen.“ Hier gel­te es nun, vor allem finan­zi­el­le Hür­den für den wei­te­ren Betrieb zu stemmen.

Mehr Infos und Tickets gibt es hier: https://www.alpenverein-muenchen-oberland.de/umwelt/muenchner-bergbus

Foto: Alpen­ver­ein Mün­chen & Oberland