Generationswechsel an der Spitze des Bayerischen Motor-Yacht-Verbands e. V.
Michael Klos löst Klaus Weber nach 29 Jahren als Präsident ab


Eine Ära geht beim Bayerischen Motor-Yacht-Verband zu Ende

Nach 29 Jahren an der Spitze des Verbands hat Klaus Weber (74) das Amt des Präsidenten abgegeben. Als
Nachfolger wurde bei der Mitgliederversammlung des BMYV am 8. März in Regensburg einstimmig Michael Klos gewählt. Der 38-jährige Immobilienökonom aus Volkach am Main war seit einem Jahr 1. Vizepräsident. In diese Funktion wurde für die kommenden zwei Jahre der Vilshofener Christian Gödel (51) gewählt.

Die Donaustadt Regensburg hat eine besondere Bedeutung für den BMYV: Dort wurde der Verband vor 35 Jahren gegründet, dort wurde Weber zum Präsidenten gewählt – und erst 29 Jahre später dort wieder verabschiedet. Regensburgs 2. Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein: „So etwas muss man erst einmal leisten“, war sie von der langen Amtszeit beeindruckt. Für den Sport in der Stadt zuständig habe sie die Vereine besonders im Blick. Es biete sich an der Donau ja geradezu an, diese auch touristisch und wirtschaftlich nutzbar zu machen. „Ich werde dieses Ziel vorantreiben“, versprach sie. Weber beschränkte sich in seinem Bericht auf das vergangene Jahr – in dem allein sich schon viel getan hat. So gelang es dem „begnadeten Netzwerker“, so die Gäste später bei der Verabschiedung, Schwung in die Entwicklung der Infrastruktur an der Donau aus Sicht der Sportbootfahrer zu bringen. Bei der „Donaukonferenz“ im Juli in Niederwinkling kamen Vertreter aus Kommunen, Behörden und Vereinen ins Gespräch, viele Ideen wurden
angeschoben. Sichtlich gerührt bedankte sich Klaus Weber zum Schluss seines Berichtes bei seiner Frau
Christa, die nicht nur immer hinter der Verbandsarbeit zurückstecken musste, sondern auch viele Arbeiten im Backoffice zu erledigen hatte. Hinter einem großen Blumenstrauß verbargen sie eine innige Umarmung.

Der Donau-Aufgabe hatte sich voriges Jahr Christian Gödel angenommen. Vorher aber erkundete er den Strom von der Grenze bei Jochenstein bis Kelheim mit dem eigenen Boot. „Verglichen mit Österreich ein Unterschied wie Tag und Nacht! Im Nachbarland hat jedes Wirtshaus einen eigenen Anleger. Die haben verstanden, welches Potenzial der Fluss hat“, so Gödels Resümee. Mit vielen Gesprächsrunden versucht er, da Bewegung hinein zu bringen – und konnte jüngst erreichen, dass eine Anlegestelle für Sportboote im
Tourismuskonzept der Stadt Passau berücksichtigt werden solle.

Angesichts der Fülle der Erfolge, über die Alexander Graw als 2. Vizepräsident und Referatsleiter Leistungssport zu berichten hatte, reichten vom Bayerischen bis zum Weltmeistertitel mehrere Folien nicht aus. Der Verband könne auch noch eine komplette Wasserski-Ausrüstung einem interessierten Verein zur Verfügung stellen, warb er um Nachwuchs für den Leistungssport. Der könnte aus dem Jugendbereich kommen. Denn Landesjugendleiterin Katrin Wintersberger referierte über Breitensport im Wettkampfmodus bei Motorboot-Slaloms, Jugend-, Trainings- und Ferienlager von der Oberpfalz bis zur Donauschlinge in Schlögen (Österreich). Sogar in Brandenburg waren die Bayern bei einem Wettbewerb vertreten. „Die Zukunft des Verbands ist gesichert“, freute sich Weber, auch angesichts der gerade eingegangenen Förderzusage des BLSV.

Mit diesem und hohen Eigenbeteiligungen der Sportler hatte Schatzmeister Roland Steckermaier keine Probleme mit dem Budget von 2024, das er vorsichtig für das laufende Jahr fortgeschrieben hat. Ideen nicht nur haben, sondern auch weiter verfolgen und schließlich realisieren, das war der rote Faden in den drei Jahrzehnten der Präsidentschaft Webers. So lange wollte er eigentlich nie Präsident bleiben. Nun aber war die Zeit reif. „Wir konnten ein Nachfolgekonzept entwickeln, das mit viel Erfahrung, Generalisten und Spezialisten gespickt ist“, so Weber. Einstimmig erfolgte dann auch die – souverän von Armin Lackermeier geleitete – Wahl von Michael Klos zum neuen Präsidenten und Christian Gödel zum 1. Vizepräsidenten. Turnusmäßig wurden Schatzmeister Roland Steckermaier und Schriftführer Bernd Huth bestätigt. Alexander Graw verantwortet als 2. Vizepräsident weiterhin das Referat Leistungssport.

Der Ausbau der Donau in Bezug auf Sportboothäfen werde sicher einer der Schwerpunkte seiner Arbeit, blickte der neue Präsident Michael Klos voraus. Aber auch die Jugendarbeit wolle er sehr unterstützen und voranbringen.

Dem motorisierten Wassersport geht Klaus Weber nicht ganz verloren: Die Mitgliederversammlung ernannte ihn zum Ehrenpräsidenten. Er wurde anschließend von langjährigen Weggefährten und Mitstreitern gebührend verabschiedet.

Regensburg, 08. März 2025

Text und Bilder: Bayerischer Motor-Yacht-Verband e.V.