Ver­ei­ne sind Orte, an denen sich Men­schen begeg­nen, Spaß haben und zusam­men Sport trei­ben. Sie sind auch Orte, bei der Men­schen unter­schied­li­cher Her­kunft, Haut­far­be, Geschlech­ter oder sexu­el­ler Ori­en­tie­rung zusam­men­tref­fen. Mit unter­schied­li­chen Kul­tu­ren kom­men Her­aus­for­de­run­gen, mit denen im täg­li­chen Sport­be­trieb umge­gan­gen wer­den muss.

Die ange­hen­den Demokratietrainer*innen haben sich im sechs­ten Modul mit dem The­ma „Inter­kul­tu­rel­le Kom­pe­ten­zen“ aus­ein­an­der­ge­setzt.
„Inter­kul­tu­rel­le Bil­dung ist ein rie­si­ges Feld“, sagt Ulri­ke Bracht nach weni­gen Minu­ten. Es ist Frei­tag­abend in der Sport­schu­le Ober­ha­ching, die bei­den Refe­ren­ten stel­len sich vor. Bracht wird am Wochen­en­de von Dani­el Maaß unter­stützt. Bei­de stam­men aus dem Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­band, sind durch ihre Lei­den­schaft zum Fuß­ball häu­fig mit The­men rund um Inter­kul­tu­rel­len Aus­tausch in Kon­takt. Sie füh­ren durch das Wochen­en­de, erzäh­len eini­ge Geschich­ten aus der Arbeit mit ande­ren Kul­tu­ren. Dass es mit­nich­ten nur um Men­schen ande­rer Haut­far­be oder aus ande­ren Län­dern geht, wird schnell klar: Die deut­sche Spra­che bie­tet den Begriff der „Ver­eins­kul­tur“, die vor allem für das Wir­ken im eige­nen Sport vor Ort wich­tig ist. Denn auch Ver­ei­ne sind dyna­mi­sche Struk­tu­ren, die von der Sozia­li­sa­ti­on der dar­in Akti­ven leben.

 

 

 

 

 

 

Dazu gesel­len sich Begrif­fe wie Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on, die Bracht und Maas fach­män­nisch defi­nie­ren. Mit dem All­tags­ver­ständ­nis kommt man dabei bis­wei­len nicht weit. „Inklu­si­on“ beschreibt viel mehr als nur die Ein­bin­dung behin­der­ter Men­schen. Natür­lich ist es aber auch das, wie ein Film zeigt, den die Refe­ren­ten am Ende abspie­len. Dar­in: Unter ande­rem das gelun­ge­ne Inklu­si­ons­pro­jekt des nord­baye­ri­schen TSV Alten­furt. Es ist eine Inspi­ra­ti­on für das, was für die fast fer­ti­gen Demokratietrainer*innen jetzt ansteht: Um die Aus­bil­dung abzu­schlie­ßen – und vom Demo­kra­tie­be­ra­ter zum Demo­kra­tie­trai­ner zu wer­den – braucht es ein Pra­xis­pro­jekt, das im Ver­ein oder Ver­band durch­ge­führt wird. Das Inter­es­se in der Grup­pe ist groß, inter­kul­tu­rel­le Aspek­te auch im eige­nen Pro­jekt mit­zu­den­ken. Denn schließ­lich ist inter­kul­tu­rel­le Offen­heit auch ein The­ma, das die ande­ren Modu­le der Aus­bil­dung tangiert.

Und a pro­pos ande­re Modu­le: Bereits mehr­fach ist in den letz­ten sechs Mona­ten der Begriff der „Super­vi­si­on“ gefal­len. Dar­un­ter ist eine Art Bera­tung zu ver­ste­hen, die sich an beruf­lich und ehren­amt­lich Täti­ge rich­tet. Die Ges­BiT stell­te die­se Super­vi­si­on kos­ten­frei für die Teil­neh­men­den zur Verfügung.

Als Abschluss der Modul­rei­he ist Maria Hin­gerl-Bärn­tha­ler in die Sport­schu­le Ober­ha­ching gekom­men. Gemein­sam wer­den unter­schied­li­che The­men der Teil­neh­men­den erör­tert, drei Bei­spiel­fäl­le genau­er bespro­chen. Die Teil­neh­men­den pro­fi­tie­ren dort nicht nur von der Exper­ti­se der Super­vi­so­rin, son­dern auch – wie so oft in den letz­ten Modu­len – vom in der Grup­pe befind­li­chen Erfahrungsschatz.

Mit dem sechs­ten Modul hat der ers­te Durch­lauf der Aus­bil­dung bereits ein Ende gefun­den. Bis­her haben Eugen Schuh­mann (Kanu) und Juli­an Hörnd­lein (Tisch­ten­nis) alle sechs Modu­le absol­viert, sie müs­sen nun noch das Pra­xis­pro­jekt aus­ar­bei­ten. Vie­le der ande­ren Teilnehmer*innen tref­fen sich im Lau­fe des Jah­res erneut. Wer eines oder meh­re­re Modu­le ver­passt hat, kann sie ein­fach im nächs­ten Aus­bil­dungs­durch­gang nach­ho­len. Bereits jetzt steht aber fest: Das, was im Lau­fe der Aus­bil­dung als Grup­pe gewach­sen ist, soll auch in Zukunft wei­ter­ge­führt wer­den. Es gibt bereits Über­le­gun­gen für regel­mä­ßi­ge Netzwerktreffen.

Autor: Juli­an Hörnd­lein
Bil­der: Bay­er. Tisch­ten­nis­ver­band, TEAM Sport-Bayern