Im Verlauf der Mitgliederversammlung stellte Florian Geiger die „Agenda 2025- 2029“ vor. Im Mittelpunkt stehen dabei Stärkung der Sportfachverbände durch Zusammenarbeit mit Politik, Verbänden und Funktionsträgern sowie die Fortführung des dringend benötigten Mittelaufwuchses im Nachwuchsleistungssport und im Breitensport. TSB, so Geiger, gehe es bei all dem nicht um die Auseinandersetzung mit dem BLSV, sondern um eine sportfachliche und nachhaltige Weiterentwicklung des Sports in Bayern. „Der BLSV ist weder unser Gegner noch wollen wir uns intensiv mit der Vergangenheit befassen“, stellte Geiger klar. „Aktuell werden aber die Interessen der Sportfachverbände dort aber weder fachlich noch sportpolitisch ausreichend vertreten.“ TSB werde allen Beteiligten, die den organisierten Sport in Bayern fördern und weiterentwickeln wollen, die Mitarbeit anbieten“.
Fokus auf die Praxis
Neben der Sportpolitik fokussiert die „„Agenda 2025- 2029“ besonders auch auf die Sportpraxis. Etwa, wenn es um Fortschreibung des Nachwuchsleistungssport-Konzeptes, die Entwicklung des Berufsbilds von Trainern oder um die Sportinfrastruktur auf Landesebene geht. Darüber hinaus arbeitet TSB unter anderem an der fortlaufenden Weiterentwicklung des Breitensportkonzeptes, an gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen Sportveranstaltungen der TSB-Mitglieder und an neuen Möglichkeiten des Sports im Rahmen der Ganztagesbetreuung an Schulen.
Um den auf allen Ebenen notwendigen Wissenstransfer voranzubringen, die Einbindung der Mitgliedsverbände zu stärken und noch gezielter von der zusätzlichen Expertise externer Expertinnen und Experten zu profitieren, wird nach der konstituierenden Sitzung des TSB-Vorstands im Dezember ein Beirat eingerichtet. Der Start des Beirats soll Ende des ersten Quartals 2025 erfolgen.
Ebenso fortgesetzt werden die erfolgreichen Onlineworkshops und Informationsveranstaltungen zu ausgewählten Themen.
Sicherer Sport für Alle
Ein besonderes Anliegen war den anwesenden Vertretern die Wichtigkeit des Thema „Sicherer Sport für Alle“ hervorzuheben. Die TSB-Mitgliedsverbände haben dabei die Verabschiedung des DSOB Safe Sport Codes zur Schaffung eines sicheren Sports für Alle einstimmig begrüßt und die Unterstützung beschlossen. Für eine erfolgreiche Umsetzung muss aber bei den Komponenten Prävention, Intervention sowie Aufarbeitung auf bereits bestehende Strukturen und besonders auf eine praxistaugliche Ausgestaltung Rücksicht genommen werden. So heißt es im einstimmig angenommenen Beschlusstext „Die Entscheidungen über die Implementierung des Safe Sport Codes und dessen praxistaugliche Umsetzung in den Sportfachverbänden – ggf. in Kooperation mit den jeweiligen Spitzensportfachverbänden, dem Bayerischen Landessport-Verband, TEAM Sport-Bayern, dem geplanten bundesweiten Zentrum für Safe Sport (ZfSS) etc. – werden von den jeweiligen Sportfachverbänden unter Berücksichtigung ihrer satzungsrechtlichen und ggf. vertraglichen Bindung bei Wahrnehmung ihrer Verantwortung autonom getroffen.“
Kernthema Verteilerschlüssel
Als weiteres hervorzuhebendes Thema haben die Mitgliedsverbände das Thema „Verteilerschlüssel“ und dessen aktuelle Auswirkungen diskutiert. Einigkeit herrschte darüber, dass man die Zielvorgabe, keinen SFV schlechter als im Jahr 2023 zu stellen, klar verfehlt hat. So gab es im Anschluss an die Diskussion trotz des komplexen Sachverhalts auch keine Gegenstimme bei der Entscheidung, dass die Verteilerschlüssel sofort und nicht erst in den nächsten Jahren erneut überprüft und entsprechend überarbeitet werden sollen.
Bei möglichen Korrekturen und Anpassungen soll besonders auf eine sachgerechte Argumentation, die Stärkung einer bedarfsgerechten Bewertung und die Beeinflussbarkeit der Faktoren durch die SFV als Förderempfänger geachtet werden. Die Bereiche Nachwuchsleistungssport und Breitensport (nicht gegenseitig deckungsfähig) müssen dabei jeweils für sich alleine einer bedarfsgerechten und sachorientierten Argumentation folgen.
Die Überarbeitung soll hinsichtlich Verfahren, Zeitraum und fachlicher Entscheidung alle von den Verteilerschlüsseln betroffenen Verbände transparent und zielorientiert beteiligen.
Es gilt nunmehr für die nächsten 4 Jahre die Ärmel hochzukrempeln und die anstehenden Aufgaben mit viel Engagement, Sachkunde und Fingerspitzengefühl gemeinsam anzugehen. Aus der Praxis – für die Praxis!