Schwim­men ist eine Kul­tur­tech­nik – und schützt vor Ertrin­ken. Doch immer weni­ger Kin­der kön­nen sich sicher im Was­ser bewe­gen. Der Baye­ri­sche Schwimm­ver­band und der DLRG wer­ben fürs Schwim­men­ler­nen und war­nen vor Spa­ren am fal­schen Ende. Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder unter­stützt als Schirm­herr die Initia­ti­ve tatkräftig.

Minis­ter­prä­si­dent Mar­kus Söder nahm am Akti­ons­tag höchst­per­sön­lich die Prü­fung zum See­pferd­chen ab. BSV-Prä­si­dent Harald Wal­ter (links) und Dr. Manu­el Fried­rich, Prä­si­dent der DLR Bay­ern (rechts), assis­tier­ten da gerne.

Gemein­sa­me Initia­ti­ve mit der DLRG

Schon vor der Coro­na-Pan­de­mie hat­ten vie­le Kin­der – auch nach dem vier­ten Schul­jahr – noch kein Schwimm­ab­zei­chen. Sie gel­ten damit nicht als siche­re Schwim­mer. Durch die Coro­na-Pan­de­mie und die damit aus­blei­ben­den Schwimm­kur­se wur­de die­ses Pro­blem nur noch ver­stärkt. Man­geln­de Was­ser­flä­chen und ewig lan­ge War­te­lis­ten dro­hen den Eltern aktu­ell, wenn sie ihre Kin­der zu einem Schwimm­kurs anmel­den wollen.

Der Baye­ri­sche Schwimm­ver­band e.V. und die DLRG sahen hier einen enorm hohen Nach­hol­be­darf. Aus die­sem Grund wur­de gemein­sam mit der DLRG den Schwimm­ab­zei­chen Tag ins Leben geru­fen. An dem bun­des­wei­ten Akti­ons­tag bestand ein zusätz­li­ches Ange­bot, sich ein Schwimm­ab­zei­chen abneh­men zu las­sen – und das, ohne die Ver­pflich­tung, ein Mit­glied in einem Ver­ein oder in einem Schwimm­kurs zu werden.

Minis­ter­prä­si­dent nimm das „See­pferd­chen“ ab

25m Schwim­men (ohne anzu­hal­ten) und einen Ring aus einem schul­ter­tie­fen Becken hoch­tau­chen – so lau­tet die Vor­aus­set­zung für das „See­pferd­chen-Abzei­chen“. Am Schwimm­ab­zei­chen-Tag stand Schirm­herr Mar­kus Söder höchst per­sön­lich am Becken­rand des Club­ba­des (1. FCN Schwim­men) und nahm zwölf Kin­dern das „See­pferd­chen-Abzei­chen“ ab. Er sprach sich zudem dafür aus, sich ver­mehrt um Mit­tel und Per­so­nal für den Schul­schwimm­un­ter­richt ein­zu­set­zen. Durch den Leer­lauf, der durch die Pan­de­mie bedingt war, bestehe hier ein immenser Nach­hol­be­darf. Nach­dem der Som­mer immer näher rückt, zeigt sich Söder sehr besorgt. Er habe die gro­ße Sor­ge, dass die Zah­len der Nicht­schwim­mer und der damit ver­bun­de­nen Bade­un­fäl­le auch in die­sem Jahr wie­der höher lie­gen könn­ten als in den Jah­ren zuvor.

Nach der Coro­na-Pan­de­mie folgt nun die Energiekrise

Durch die Ener­gie­kri­se ste­hen die Schwimm­bä­der vor der Prüfung. In den Medi­en wird bereits erwähnt, dass Schwimm­bä­der die ers­ten Anlauf­stel­len sein wer­den, an denen gespart wer­den soll. Durch die gestie­ge­nen Ener­gie­kos­ten wol­len die Bade­an­stal­ten die Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren absen­ken, um auf die­sem Weg Kos­ten zu spa­ren. Dies wäre vor allem für Schwimm­an­fän­ger fatal. In den letz­ten Jah­ren haben Kin­der aus den unter­schied­lichs­ten Grün­den ver­mehrt Respekt oder sogar Angst vor dem Was­ser gezeigt. Kal­te Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren sind hier­bei ein zusätz­li­ches Hin­der­nis. Ein Kind, das bei 20 Grad Schwim­men ler­nen soll, ver­liert schnell die Lust am Schwim­men ler­nen und ent­wi­ckelt eher eine Abnei­gungs­hal­tung gegen­über dem Schwim­men. Ide­al sei­en Was­ser­tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 24 und 28 Grad Cel­si­us, laut BSV Prä­si­dent Harald Walter.

BSV warnt vor lebens­ge­fähr­li­chen Ausbildungsdefiziten

Harald Wal­ter setzt sich zur­zeit ver­mehrt dafür ein, dass der Schwimm­sport nicht erneut den Leit­tra­gen­den dar­stellt. Die Coro­na-Pan­de­mie und die damit ein­her­ge­gan­ge­nen Fol­gen haben bereits aus­ge­reicht und für eine gesam­te Nicht­schwim­mer-Gene­ra­ti­on gesorgt. Nach der Pan­de­mie kann nicht noch eine wei­te­re unaus­ge­bil­det Gene­ra­ti­on folgen.

Das “See­pferd­chen” ist für Kin­der ein unver­gess­li­cher Erfolg — es schafft die Grund­la­gen für lebens­lan­ges siche­res Schwim­men und Wasservergnügen.