Baris­ta: Ste­fan, du bist ja nicht nur Lan­des­trai­ner im Ju-Jutsu Ver­band Bay­ern, son­dern auch Ernäh­rungs­be­ra­ter. Es ist gera­de Fas­ten­zeit. Wel­che einfache(n) Grundregel(n) gilt es für eine gesun­de, sport­ge­rech­te Ernäh­rung zu beachten?

Ste­fan Rog­ger: Fas­ten­zeit und sport­ge­rech­te Ernäh­rung sind durch­aus zwei ver­schie­de­ne Aspek­te, die jedoch mit­ein­an­der in Ein­klang gebracht wer­den kön­nen. Wis­sen­schaft­li­che Bele­ge zei­gen, dass Fas­ten posi­tiv auf die Gesund­heit wir­ken kann. Beson­ders in unse­rer schnell­le­bi­gen Zeit ist es wich­tig, wäh­rend des Fas­tens auf Ent­schleu­ni­gung zu ach­ten, Stress zu redu­zie­ren und kein zwang­haf­tes Fas­ten in stres­si­gen Zei­ten zu prak­ti­zie­ren. Bei der sport­ge­rech­ten Ernäh­rung kommt es dar­auf an, ob man Aus­dau­er­sport oder Kraft­trai­ning betreibt und ob man als Wett­kampf­sport­ler oder Ama­teur­sport­ler aktiv ist. Nicht jede Ernäh­rungs­form eig­net sich für jeden Men­schen gleich gut. Eine schritt­wei­se Umstel­lung der Ernäh­rung ist uner­läss­lich, um den Kör­per an die Ver­än­de­run­gen zu gewöh­nen. Dabei soll­te stets dar­auf geach­tet wer­den, was dem Kör­per gut tut. Eine eiweiß­rei­che Ernäh­rung und aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr sind ein­fach umzu­set­zen­de Grundprinzipien.

Du bist was du isst, heißt es. Gilt das auch für den Leis­tungs­sport und was ist mit „klei­nen Sün­den“ wie einem Bur­ger mit Pom­mes zwischendurch?

„Du bist, was du isst“: Eine gesun­de und bewuss­te Ernäh­rung kann, ähn­lich wie hoch­wer­ti­ger Treib­stoff in einem Auto, die Leis­tungs­fä­hig­keit des Kör­pers ver­bes­sern. Auch wenn Pro­fi­sport­ler in der Off-Sea­son gele­gent­lich unge­sun­de Lebens­mit­tel kon­su­mie­ren dür­fen, soll­te die Ernäh­rung in der Vor­be­rei­tungs­pha­se auf Wett­kämp­fe und an Wett­kampf­ta­gen stets im Fokus einer sau­be­ren Ernäh­rung stehen.

Jan Ull­rich hat in einer Doku über sein Leben gesagt, dass er mit sei­nem Wis­sen heu­te über Sport­er­näh­rung damals mög­li­cher­wei­se auch ohne Doping erfolg­reich hät­te sein kön­nen. Kann Ernäh­rung wirk­lich den ent­schei­den­den Unter­schied zum Errei­chen abso­lu­ter Top-Leis­tun­gen machen?

Die Aus­sa­ge von Jan Ull­rich, dass er mög­li­cher­wei­se auch ohne Doping erfolg­reich hät­te sein kön­nen, wenn er damals sein heu­ti­ges Wis­sen über Sport­er­näh­rung gehabt hät­te, unter­streicht die Bedeu­tung der Ernäh­rung im Sport. Obwohl Ernäh­rung allein kein Wun­der bewir­ken kann, spielt eine gesun­de und bewuss­te Ernäh­rung eine ent­schei­den­de Rol­le, nicht nur für Sport­ler, son­dern für jeden Ein­zel­nen. Eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung kann prä­ven­tiv vor Krank­hei­ten schüt­zen. Dank moder­ner Metho­den, wie Blut­ana­ly­sen, ist es heu­te mög­lich, her­aus­zu­fin­den, wel­che indi­vi­du­el­len Nähr­stof­fe am bes­ten für eine Per­son geeig­net sind, um sowohl die all­ge­mei­ne Gesund­heit als auch sport­li­che Leis­tun­gen zu optimieren.