Der SV Wacker Burghausen ist Deutscher Mannschaftsmeister 2021/22 – zum vierten Mal in Folge. Die Ostbayern gewannen den Rückkampf im „Finale dahoam“ gegen den ASV Mainz am Ende verdient mit 18:11. Schon zur Pause führte der Gastgeber 11:3. Nach den Einzelsiegen durch Fabian Schmitt (57 kg), Erik Thiele (130 kg), Givi Davidovi (61 kg) war zur Halbzeit die Messe so gut wie gelesen. Beide Mannschaften waren ersatzgeschwächt. Für Burghausen fehlten Roland Schwarz und Witalis Lazovski coronabedingt. Stilartfremd im Limit bis 80 Kilo ging Eduard Tatarinov auf die Matte. Seinen letzten Kampf im Bundesligatrikot der Burghauser absolvierte Andreas Maier, der zwar verlor, sich aber von den Zuschauern feiern ließ. Erst als Idris Ibaev (75 kg) den vorletzten Kampf gewann, war der Drops gelutscht.
Ein großes – nicht selbstverständliches – Finale
„Am Ende waren wir die Glücklicheren, haben uns aber am Ende verdient durchgesetzt. Mainz hatte Aufstellungsprobleme, wir auch“, erklärte Matthias Maasch, der Sportliche Leiter SV Wacker Burghausen. „Dass wir heute hier stehen und auch den Titel feiern können, war im November nicht absehbar. Wir müssen uns bei allen Vereinen bedanken, dass die Bundesliga-Runde durchgezogen wurde. Ende November sah es noch sehr schlecht aus.“ Ein Extralob gab es für Andreas Maier in seinem letzten Kampf als Aktiver: „Andi ist ein Eckpfeiler für unsere Mannschaft. Er muss ganz dringend ins Trainerteam eingebaut werden. Er hat auch heute eine tolle Leistung abgeliefert“, so Maasch.
Den Schwung für den Ringkampfsport mitnehmen
„Es freut mich, dass der Titel wie schon dreimal zuvor in Bayern bleibt“, sagte Florian Geiger, Präsident BRV. „Für den Ringkampfsport ist eine deutsche Mannschaftsmeisterschaft medial sehr wichtig. Außerhalb von Olympia sind wir leider nicht sichtbar. Es ist klasse, dass auch der öffentliche-rechtliche Rundfunk darüber berichtet. Jetzt gilt es, den Schwung für die im Juli stattfindenden deutschen Meisterschaften im Beachwrestling mitzunehmen.“
Der Bericht des Bayerischen Fernsehens ist nicht mehr verfügbar.
Am Ende erhielt das Burghauser Eigengewächs Andreas Maier den Siegerpokal aus den Händen des DRB-Präsidenten Jens-Peter Nettekoven, der seinen letzten Kampf bestritt und seine über 20-jährige Laufbahn beendete, jedoch dem Verein auf Funktionärsebene die Treue hält.
SV Wacker Burghausen — ASV Mainz 88 18:11
57 kg/GR: Fabian Schmitt — Fabian Pelzer (9:0) 4:0;
130 kg/FR: Erik Thiele — Wladimir Remel (10:0) 3:0;
61 kg/FR: Givi Davidovi — Marlon Vinson (16:0) 4:0;
98 kg/GR: Ramsin Azizir — Tadeusz Michalik (1:1) 0:1;
66 kg/GR: Andreas Maier — Elcin Ali (0:6) 0:2.
86 kg/FR: Akhmed Magamaev — Ahmed Dudarov (2:1) 1:0;
71 kg/FR: Ali-Pasha Umarpashaev — Alexander Semisorow (11:2) 3:0;
80 kg/GR: Eduard Tatarinov — Burhan Akbudak (0:15) 0:4;
75 kg/GR: Idris Ibaev — Ibro Cakovic (8:0) 3:0;
75 kg/FR: Enes Akbulut — Timur Bizhoev (0:6) 0:4.
(Text und Foto: Stefan Günter)