Die World Combat Games sind die Weltspiele der Kampfsportarten. Vom 20.–30. Oktober 2023 trafen sich mehr als 1.500 Athletinnen und Athleten aus 120 Nationen in Riad, der Hauptstadt des Königreichs Saudi-Arabien, um sich in 16 Kampfsportarten zu messen. Dazu zählen neben Boxen, Fechten und Judo auch Sumo, Sambo, Kendo, Ju-Jutsu, Kickboxen, Karate, Wrestling, Aikido bis hin zu den bislang nicht so bekannten Sportarten Muaythai, Sayate oder Wushu.
Erstmals am Start bei den World Combat Games war auch ein starkes Team des Deutschen Ju-Jutsu-Verbandes. Nachdem in Riad neben den altbekannten Klassen auch Para-Wettbewerbe im Brazilian Ju-Jutsu (Ne-Waza) gleichberechtigt auf dem Programm der World Combat Games standen, war die deutsche Mannschaft entsprechend verstärkt worden. In den Para-Klassen (Zerebralparese) gingen die 17-jährige Stephanie Biscan (-60 kg) sowie Yakub Unver Mutlu (-74 kg) auf die Matte und schrieben ein Stück Sportgeschichte.
Ein tolles Team
„Es war eine unbeschreibliche Erfahrung, und das liegt nicht nur am Ergebnis. Das ganze Team war einfach top … und ein Teil davon sein zu dürfen, ist einfach ein Geschenk. Ich wünschte ich könnte euch zeigen, was gerade in mir los ist, weil ich kann noch nicht alles in Worte fassen…“, schwärmte Stephanie Biscan, nachdem sich die Berlinerin in spannenden Wettkämpfen gegen starke Konkurrentinnen durchsetzen und am Ende die Goldmedaille sichern konnte.
Auch Yakub Unvur Mutlu wusste durch starke Kämpfe und großen Einsatz zu überzeugen, konnte sich jedoch diesmal noch keinen Platz auf dem Treppchen sichern. Die Bronzemedaille verpasste der Frankfurter nur knapp.
Für das deutsche Ju-Jutsu-Team und die Sportart insgesamt waren und sind die beiden Parasportler ein Gewinn. „Wir sind stolz auf euch, haben an der Matte und vor dem PC mit euch gezittert und freuen uns auf weitere spannende Treffen, gemeinsame Trainings und Wettkämpfe“, bringt die Präsidentin Ju-Jutsu-Verbands Bayern den überzeugenden Beitrag der „Neuen“ für das deutsche Team und für die gesamte Sportart auf den Punkt.
Wer jetzt auch Lust auf Para Ju-Jutsu (Ne-Waza/BJJ) bekommen hat, egal mit welcher Behinderung, kann sich bei [email protected] melden. Der DJJV würde sich freuen, mit euch einen Para-Kader aufzubauen. Für 2024 sind erste Trainingstreffen für Sportler*innen mit ihren Trainer*innen geplant.
(Fotos: Fiona Meiners/DJJV)