Nach über 16 Jahren wieder ein WM-Titel für die deutsche Turn-Equipe und nach 1985 nun auch wieder am Barren: Lukas Dauser griff bei der Turn-WM in Antwerpen mit einer sensationellen Leistung nach Gold und konnte es danach selbst kaum fassen: „Bester Barrenturner der Welt, wie geil klingt das denn! Es wird noch lange brauchen, bis ich das realisiert habe.“
Ein Auftritt nach Maß
Zuvor hatte der Turnfestbotschafter aus Regensburg schon mit dem Team einen hervorragenden sechsten Platz erreicht und konnte sich auch diverse Finals qualifizieren. Seinen persönlichen Höhepunkt hatte er sich für den letzten Wettkampftag aufgehoben. Beim Barrenfinale trat Lukas als bester aus der Qualifikationals Vorletzter auf das Podium und musste 15,066 Punkte von Shi Cong aus China überbieten. Mit einer sehr sauberen Übung, einer Landung in den festen Stand und letztlich 15,400 Punkten war der Jubel bereits groß. Als der letzte Turner, Sugimoto Kaito aus Japan seine Übung mit 15,000 Punkten beendete, stand es fest: „Ich bin einfach Weltmeister und das ist geisteskrank, Wahnsinn“, zeigte sich der sonst so nervenstarke Turner vom TSV Unterhaching von seinen eigenen Gefühlen überwältigt..
Dr. Alfons Hölzl, Präsident des Deutschen Turner-Bundes und des Bayerischen Turnverbandes, freute sich riesig über den Weltmeistertitel: „Wir sind sehr stolz auf die tolle Leistung von Lukas bei der Weltmeisterschaft in Antwerpen. Wieder einmal zeigte er seine Stärken und glänzte am Ende mit dem verdienten Weltmeistertitel am Barren. Die gesamte bayerische Turnwelt gratuliert zu diesem tollen Erfolg.“
Und genau deswegen ist Förderung so wichtig
Für Hölzl, der als 1. Vorsitzender von TEAM Sport-Bayern auch die Interessen von 27 Sportfachverbänden im Freistaat vertritt, ist der Erfolg von Lukas Dauser und des deutschen Turn-Teams auch ein wichtiges Signal an die Sportpolitik und die Fördermittelgeber: „Die WM hat gezeigt, dass es umso wichtiger ist, auch in Zukunft alle Mittel für den Sport zu mobilisieren. Durch den im Juli veröffentlichen Entwurf für den Bundeshaushalt 2024, wären wohl Kürzungen in wohl 27 Millionen für den Sport vorgesehen. Die endgültigen Entscheidungen sind noch nicht getroffen, deshalb hoffen wir alle auf eine Entwurfsänderung, damit es in Zukunft nicht schwieriger wird, solche Erfolge auf internationaler Ebene zu feiern.“
Fotos: Tom Weller/24passion